Dreitausend Kilometer, dreizehn Jahre
Von Neutal nach Santiago de Compostela

Auf ihrem 13-jährigen Pilgerweg traf die Gruppe Menschen aus aller Welt – von Australien bis Kalifornien. | Foto: Carmen Filz
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  • Auf ihrem 13-jährigen Pilgerweg traf die Gruppe Menschen aus aller Welt – von Australien bis Kalifornien.
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Es war keine große Entscheidung, kein einmaliger Entschluss. Sondern ein spontaner Beginn, der sich über mehr als ein Jahrzehnt hinweg zu einem besonderen Lebensprojekt entwickelte, denn im Juni 2025 erreichten Carmen Filz, Gertraud Kornfeld, Martina Dominkowitsch und Waltraud Hofer nach rund 3.300 Kilometern zu Fuß ihr Ziel. 

NEUTAL / SANTIAGO DE COMPOSTELA. Der Weg hatte 2013 in Neutal begonnen und endete 2025 bei der Kathedrale von Santiago de Compostela. „Wir sind einfach mal losgegangen – und wollten sehen, wie weit wir kommen“, erzählt Carmen Filz. Damals waren es noch kleine Tagesetappen, etwa auf die Rosalia oder nach Wiener Neustadt. Doch aus den Wanderungen wurden zwei, drei, dann immer mehr Tage – mit jedem Schritt wuchs auch die Idee, weiterzugehen. Zuerst bis zum Arlberg, dann nach Maria Einsiedeln, später bis Genf. Als sie schließlich Frankreich erreichten, stand das Ziel fest: Santiago.

Was mit kleinen Tageswanderungen begann, wurde zu einem unvergesslichen Abenteuer quer durch Europa. | Foto: Carmen Filz
  • Was mit kleinen Tageswanderungen begann, wurde zu einem unvergesslichen Abenteuer quer durch Europa.
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Kein besonderer Anlass

„Einen eigentlichen Anlass gab es nie“, sagt Gertraud Kornfeld. Vielmehr waren es die vielen kleinen Erlebnisse unterwegs, die sie motivierten weiterzugehen. Die Gastfreundschaft einer Familie in Oberösterreich, die Pilger mit Kuchen und Kaffee versorgte. Eine burgenländische Rezeptionistin in Tirol, die sie mit Sekt empfing. Oder die unerwartete Gesangseinlage in einer kleinen Kirche in Spanien, bei der plötzlich eine bayerische Reisegruppe einstimmte.

Auch skurrile Erinnerungen sind geblieben: ein Hotelzimmer, das nie reserviert war, ein unheimliches „Mörderhaus“, ein Kloster, das man nur durch die Küche betreten durfte – damit die Brüder nicht gestört werden. Und natürlich die Begegnungen mit Pilgernden aus aller Welt: eine Pastorin aus New York, ein Winzer aus Kalifornien, ein Paar aus Perth, Lehrerinnen aus Deutschland.

Vom Alltag zum Ausnahmeweg

„Am Anfang ging es nur ums Gehen – ohne großes Ziel“, sagt Waltraud Hofer. Erst mit der Zeit wurde Santiago de Compostela zur Vision. Dass es 13 Jahre bis zum Ziel dauerte, lag auch am Alltag: Drei der vier Frauen waren damals noch berufstätig, der Urlaub musste wohlüberlegt genutzt werden. Seit einiger Zeit sind drei der vier nun in Pension. Nur Carmen Filz ist noch berufstätig – das Wandern geht trotzdem weiter, wenn auch in kleinerem Maßstab.

Carmen Filz, Gertraud Kornfeld, Martina Dominkowitsch und Waltraud Hofer vor der Kathedrale von Santiago de Compostela. | Foto: Carmen Filz
  • Carmen Filz, Gertraud Kornfeld, Martina Dominkowitsch und Waltraud Hofer vor der Kathedrale von Santiago de Compostela.
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Ein Wiedersehen mit dem Jerusalemweg

Kurz vor dem Ziel traf die Gruppe auf Johannes Aschauer, den Initiator des „Jerusalemwegs“. Eine schöne Fügung – denn der spirituelle Aspekt war ihnen auf ihrer Reise stets wichtig. Besonders in den Kirchen, wo sie regelmäßig gemeinsam sangen. 
Heute ist das große Abenteuer abgeschlossen, aber die Freundschaft der vier Frauen bleibt. „Wir werden sicher noch gemeinsam wandern – aber in kleinerem Rahmen“, sagen sie. Die Erinnerung an diese 3.300 Kilometer, all die Begegnungen, Herausforderungen, Anekdoten – die bleibt sowieso.

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